Umweltbüro Lichtenberg

Solawi – Sola…was? Solidarische Landwirtschaft im Selbstversuch Teil 1

Freitag, der 01.01.2016    

Gute Vorsätze für das neue Jahr: Es soll das Jahr der großen Veränderungen für mich werden! Wochenlang bin ich über Internetseiten gestreift und habe mir Konzepte für eine nachhaltige Ernährung angeschaut. Ich habe mir Biokisten liefern lassen und bin in Bioläden einkaufen gegangen. Was mich allerdings nie losgelassen hat, ist die solidarische Landwirtschaft, die in Berlin immer bekannter wird. Die Idee ist, dass die Teilnehmer monatlich einen bestimmten Betrag an ihren Landwirt zahlen und dafür wöchentlich Anteile der Ernte bekommen. Alles ist natürlich frisch und je nach Saison gibt es Kohl, Kräuter oder Salat. Im Winter gibt es dann Kartoffeln, Rüben und andere Sachen, die eingelagert werden können. Das Solidarische an dieser Landwirtschaft ist, dass alle Teilnehmer drei Mal im Jahr auf dem Feld mithelfen. Dabei kann man seinen Landwirt, Gleichgesinnte und die harte Arbeit in der Lebensmittelproduktion kennen lernen! Das alles hat mich ja schon überzeugt, allerdings kamen mir die 60 bis 80 Euro für einen Anteil für mich allein recht viel vor. Ich kaufe doch nicht Obst und Gemüse im Monat für über 60 Euro?! Dann der Lichtblick! Halber Anteil - Halber Preis! Ich bin dabei und starte in einen Probemonat. Solawi, ich komme!       

 

Freitag, der 01.04.2016   
Und wie funktioniert das jetzt genau mit der solidarischen Landwirtschaft? Es gibt sogenannte Depots, in die das Obst und Gemüse an verschiedenen Tagen geliefert wird. Die erste Enttäuschung für mich: Kein Depot in Lichtenberg. Das heißt also, dass ich Fahrwege in Kauf nehmen muss. Das nächstgelegene Depot ist in Prenzlauer Berg. Das ist allerdings schon voll, sodass ich mich für das Depot in Oberschöneweide an der Hochschule für Technik und Wirtschaft entscheide. Eine gute Wahl, wie sich später herausstellen wird. Ich fülle also den Antrag aus, schicke ihn ab und es passiert... erstmal gar nichts. Zu Beginn des Monats, in dem ich mein Probeabo beginnen wollte, vergeht, ohne dass etwas passiert. War es das schon mit meiner neuen nachhaltigen Lebensweise? Dann endlich eine E-Mail. Grund für die späte Antwort ist, dass die Depots von Oktober bis Mai oder Juni nur zwei Mal im Monat beliefert werden. Ich habe im April also noch nichts verpasst. Mein Depot habe ich auch nach dem Liefertag ausgesucht. Immer freitags wird das Gemüse dort hin geliefert und da ich viele Termine in der Woche habe, kommt mir das sehr gelegen. Meine größte Sorge ist allerdings die Abholung. Ab 14 Uhr kann man kommen, das wusste ich vorher, aber wie soll ich es einrichten, jeden Freitag so früh in Schöneweide zu sein? Ich sehe mein Experiment schon gescheitert bevor es begonnen hat, einfach nur, weil ich es niemals schaffe, meinen Anteil abzuholen. Aber es kommt anders!

Als ich nachfrage, wie lang man denn das Gemüse abholen kann, stellt sich heraus, dass eine Abholung theoretisch rund um die Uhr möglich ist! Natürlich leidet die Frische der Lebensmittel darunter, aber für mich heißt das: Machbar! Nun rückt der erste Freitag näher, an dem ich meinen Anteil abholen kann. Es gibt Listen in die man sich einträgt, vorher bekommt man einen Lieferschein, auf dem man sehen kann, was diesmal geliefert wird. Die bei mir unbeliebte rote Beete gleich in der ersten Woche. Dafür gibt es allerdings auch einen Eimer, über den man Sachen an andere Teilnehmer verschenken kann. Oder ich freunde mich einfach mit der roten Knolle an. Die Spannung steigt. 
    

Fortsetzung folgt    

 

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