Umweltbüro Lichtenberg

Der Wert des Wassers

Bestimmt ist Ihnen im letzten Jahr auch schon aufgefallen, dass manchenorts Zettel an den Bäumen hingen: Bürger*innen wurden gebeten, die Bäume zu gießen, um sie vor dem Vertrocknen zu retten. Gut und schön: In einer Stadt ohne Bäume will niemand leben. Mit einer Balkongießkanne ist es aber nicht getan. Je nach Größe benötigt ein Straßenbaum um die 100 Liter Wasser am Tag. Mit der Gießkanne ist diese Menge kaum zu schaffen.

Berlin ist mit derzeit 430.000 Stadtbäumen eine der grünsten Metropolen der Welt. Anders als im Wald stehen Stadtbäume meist allein. Sie können sich keinen Schatten spenden, um Feuchtigkeit zu halten, und sind auch nicht über Wurzeln miteinander verbunden, um sich gegenseitig vor Trockenheit zu warnen und so ihren Wasserhaushalt zu regulieren. Auch die flächendeckende Versiegelung in den Städten erschwert das Eindringen des Regenwassers in den Boden.

 

Nun zu den Hydranten: Mit jeder Baumaßnahme werden die ggf. auch neu gesetzten Hydranten gespült. Dieser Vorgang kann bis zu 48 Stunden lang andauern. Denn: Das Wasser aus den Hydranten muss Trinkwasserqualität haben, sagt die Trinkwasserverordnung. Die Desinfektionen und anschließenden Spülungen werden von Fachfirmen durchgeführt. Hydranten dienen der Notversorgung der Bevölkerung und können nicht nur für Stadtfeste und dergleichen angezapft werden, sondern liefern bspw. auch das Löschwasser.

 

Gut wäre, wenn sich beide Dinge miteinander verbinden ließen. Denn unsere Stadtbäume könnten das Wasser auch ohne Trinkwasserqualität sehr gut nutzen.

In vielen Städten Deutschlands wurden im Jahr 2019 bspw. Wasserwerfer der Polizei mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern für die Bewässerung der Stadtbäume eingesetzt. Warum nicht auch in Berlin, warum nicht auch mit Spülwasser nach Baumaßnahmen?

Ein Umdenken bei den Auftragsgebern und Kooperationen mit den zuständigen Straßen- und Grünflächenämtern würden es möglich machen! Bei Ausschreibungen sollte nicht nur darauf geachtet werden, dass die Baumaßnahmen und Spülungen von Fachfirmen durchgeführt werden. Auftragnehmer sollten dazu verpflichtet werden, über geplante Spülungen zu informieren, um die anfallenden, sonst verloren gehenden Wassermengen zu nutzen und nicht in den nächsten Gully zu „entsorgen“.

 

Damit Berlin eine der grünsten Metropolen der Welt bleibt.

 

Umweltbüro Lichtenberg
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