Umweltbüro Lichtenberg

Blühende Nacht

Durch mangelndes Blütenangebot sind die Zahlen der Insekten seit Jahrzehnten rückläufig. Sowohl nacht- als auch tagaktive Insekten sind davon betroffen. Um sie in ihrem Bestand zu stärken gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man auch gezielt nachtaktive Arten unterstützen kann. Während tagsüber das Tagpfauenauge von Blüte zu Blüte fliegt, tut dies nachts – an anderen Pflanzen - das Nachtpfauenauge. Vergleicht man die Bilder der beiden Schmetterlinge, fällt deutlich auf, dass das Nachtpfauenauge bei weitem nicht so bunt ist wie das Tagpfauenauge. Im Dunkeln sind knallige Farbtöne unnötig.

 

Im Gegensatz zu ihren tagaktiven Verwandten, sind die Nachtblüher eher bescheiden in ihrer Farbgebung. Leuchtendes Weiß oder zarte Farben sind hier vorherrschend. So leuchten Nachtblüher in hellen Mondnächten im Garten wie Lampen, da sie das Licht durch die hellen Farben reflektieren. Prächtige Farben spielen keine große Rolle, denn nachts können Insekten eher schlecht sehen, dafür aber umso besser riechen. Die Pflanzen verströmen des Nachts ihren Duft und locken so Insekten an. Das vermutlich bekannteste Beispiel in unserer Region ist die Linde: Wer an einem Sommerabend unter einer Linden-Allee spazieren gegangen ist, wird sicherlich den süßlichen Duft wahrgenommen haben.

Jeder kann im Garten, egal wie klein oder groß dieser ist, auch etwas für nachtaktive Insekten tun. Gleichzeitig lockt man dadurch auch Fledermäuse in den Garten und kann sie in der Dämmerung beim Jagen beobachten.

 

Wer das Nützliche mit dem Schönen verbinden möchte, kann zahlreiche Gartenkräuter pflanzen, die auch von nachtaktiven Insekten genutzt werden.

Gartenkräuter wie Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Gartensalbei (Salvia officinalis), Wilder Majoran (Origanum vulgare), Thymian (Thymus vulgaris), Minze (Mentha spec.), Zitronenmelisse (Melissa officinalis) oder Borretsch (Borago officinalis) gehören zu den nachtblühenden Arten. Wichtig dabei ist, dass man sie blühen lässt und nicht vorher erntet.

Wer nicht unbedingt Küchenkräuter anpflanzen möchte, kann auch Samen von Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte aussäen.

 

Gartenlauben, Mauern, Hausfassaden oder Zäune lassen sich wunderbar mit Kletterpflanzen wie dem Duftgeißblatt (Lonicera x heckrottii) begrünen, auch bekannt als Jelängerjelieber. Diese Rankpflanze blüht von Juni bis September und versprüht einen Duft gepaart aus Honig und Vanille im Garten. Gleichzeitig stechen die Blüten durch ihre besondere Form heraus.

Bei den Stauden gehören die Duft-Nachtkerze (Oenothera odorata) und die Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennies) zu den Nachtblühern. Beide sind zweijährige Pflanzen, die bis zu 60 Zentimeter hoch wachsen und von Juli bis August blühen. Diese kann man auch in Kübeln pflanzen und auf der Terrasse an einen sonnigen Standort stellen.

Wer mehr Platz im Garten zur Verfügung hat, kann auch nachtblühende Gehölze anpflanzen. Dazu gehört zum Beispiel der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), die Hunds-Rose (Rosa canina) und die rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum). Gleichzeitig dienen die Früchte im Herbst und Winter vielen Vögeln als Nahrungsquelle. Auch die Schlehe blüht in der Nacht. Da sie bereits im März zu blühen beginnt, ist sie für Insekten, die bereits früh im Jahr aus der Winterstarre erwachen, eine willkommene Nahrungsquelle. Wer höhere Gehölze im Garten bevorzugt, dem seien Birke, Hasel und die Sal-Weide ans Herz gelegt.

 

Gartenwege natürlich beleuchten

 

Nachtblühende Arten, die weißgrünes oder silbriges Laub besitzen, reflektieren nachts hervorragend das Restlicht, dazu gehören Salbei, Wermut (Artemisia absinthium) und Woll-Ziest (Stachys byzantina). Daher können diese Arten, an Wegesrändern gepflanzt, für eine natürliche Wegebeleuchtung sorgen.

 

Dies sind am Ende nur einige Ideen, wie man den Garten mit diesen Pflanzen gestalten kann. Ihrer Fantasie können Sie dabei freien Lauf lassen. Die Insekten und Fledermäuse werden es Ihnen mit Besuchen im Garten danken.

 

Heimische Nachtblüher

 

Duftgeißblatt

Loniera periclymenum

Rote Heckenkirsche

Lonicera xylosteum

Schwarzer Holunder

Sambucus nigra

Gemeiner Schneeball

Viburnum opulus

Salweide

Salix caprea

Gewöhnlicher Liguster

Ligustrum vulgare

Hunds-Rose

Rosa canina

Apfelrose

Rosa rugosa

Bibernellrose

Rosa pimpinellifolia

Schnittlauch

Allium schoenoprasum

Gartensalbei

Salvia officinalis

Wilder Majoran

Origanum vulgare

Thymian

Thymus vulgaris

Borretsch

Borago officinalis

Minze

Mentha spec.

Melisse

Melissa officinalis

Seifenkraut

Saponaria officinalis

Stechapfel

Datura stramonium

Großblütige Nachtkerze

Oenothera grandiflora

Gewöhnliche Nachtkerze

Oenothera biennis

Duft-Nachtkerze

Oenothera odorata

Gemeine Nachtviole

Hesperis matronalis

Schmalblättriges Weidenröschen

Epilobium angustifolium

Acker-Leimkraut

Silene noctiflora

Nickendes Leimkraut

Silene nutans

Gemeines Leimkraut

Silene vulgaris

Rote Lichtnelke

Silene dioica

Weiße Lichtnelke

Silene alba

Ausdauerndes Silberblatt

Lunaria rediviva

Kleines Immergrün

Vinca minor

Wegwarte

Cichorium intybus

Zweiblättrige Waldhyazinthe

Platanthera bifolia

Türkenbundlilie

Lilium martagon

 

 

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