Umweltbüro Lichtenberg

Landschaftspark Herzberge Teil 2

Es ist wohl am besten, wenn wir wieder mit der Tram fahren und an der Haltestelle Königin-Elisabeth–Krankenhaus Herzberge (KEH) aussteigen. Der herrliche Flieder auf dem Rondell ist nun leider verblüht, dafür strahlen uns bunte Sommerblumen aus dem Beet entgegen. Wir wenden uns nach Osten und gehen die prächtige Lindenallee entlang, die in der Gründungszeit des Krankenhausparks gepflanzt wurde und über 100 Jahre alt ist. Vor allem im Hochsommer, wenn Fußgänger oder Radfahrer von der Allee der Kosmonauten her das Krankenhausgelände erreichen, ist der Unterschied zu den versiegelten und baumfreien Straßenflächen in der Umgebung deutlich zu spüren. Die Linden erzeugen ein angenehmes Stadtklima, die Temperaturen liegen mehrere Grad unter der Umgebungstemperatur. Nach etwa 200 m kommen wir zu einer kleinen Kreuzung. Auf der rechten Seite befindet sich eine Platanenallee, die bis vor etwa 30 Jahren ein Anschlussgleis der Bahn säumte. Das Gleis wurde stillgelegt und zurückgebaut. Diese Platanen sind ebenfalls um die 100 Jahre alt und gehören zu den schönsten Bäumen im Bezirk.
Die Baumallee macht jetzt eine kleine Kurve und vor uns liegt das Haus 12. Hinter dem ansehnlichen Backsteingebäude liegt der Kleine Herzbergteich. Er diente bis vor 20 Jahren der Aufnahme des Kühlwassers vom Kesselhaus und der Fischzucht. Nach Schließung des Kesselhauses und der Umstellung auf Fernwärme fiel der kleine Herzbergteich fast trocken. Seit fünf Jahren wird das Regenwasser des Krankenhausgeländes z.T. in den Kleinen Herzbergteich geleitet. In diesem Gewässer tummeln sich im Frühling zahlreiche Erdkröten und legen hier ihre Eier in Form von Laichschnüren ab. Im Frühsommer wandern dann die kleinen Kröten zu ihren Landlebensräumen. Ein Schild an der Straße weist die Kraftfahrer auf die Krötenwanderung hin. Die kalten Winter der letzten Jahre haben aber den Krötenbestand stark reduziert. Über mehrere Jahre hinweg erfasste der NABU Berlin hier die Wanderung der Erdkröten mit einem Fangzaun. Dabei stellte sich heraus, dass in Jahren mit günstigen Wetterverhältnissen mehr als 1.000 Erdkröten das Laichgewässer aufsuchten.
Unmittelbar am Kleinen Herzbergteich befindet sich der Stadtgarten. Ursprünglich hatte der Obergärtner des Krankenhauses hier eine Gartenparzelle zugewiesen bekommen. Heute nutzt eine Initiative junger Stadtbewohner den Garten, um hier gemeinsam zu „gärtnern“.  Einige der Hobbygärtner hatten hier zum ersten Mal im Leben die Gelegenheit, eine Pflanze in den Boden zu bringen und wachsen zu sehen. Bei schönem Wetter ist immer jemand im Garten anwesend und Besucher sind willkommen. Aber seien Sie vorsichtig, vielleicht werden Sie gleich zur Pflege des Stadtgartens mit eingeteilt! Im Gemeinschaftsgarten befindet sich auch ein kleiner Gartenteich. Hier kann man leicht Teichfrösche und Teichmolche beobachten.
Nach einer kleinen Pause wandern wir wieder ein Stück zurück auf die Straße, die in den nördlichen Teil des Krankenhausgeländes führt. Auf der rechten Seite befindet sich das Museum „Kesselhaus Herzberge“. Das Kesselhaus wird nicht mehr benötigt, da das Krankenhaus seit 1986 an die Fernwärme angeschlossen wurde. Als im Jahr 1991 der letzte Kessel endgültig abgeschaltet wurde, gab es für das Gebäude keine Nachnutzung. Engagierte Mitarbeiter des KEH setzten sich für die Erhaltung des Kesselhauses als Museum ein. Es ist inzwischen als Denkmal geschützt und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Das Museum hat sogar eine eigene Internetseite:
www.museumkesselhaus.de
Hier beenden wir heute unsere Wanderung. Bei meiner nächsten Wanderung erfahren Sie, wo eigentlich der Herzberg liegt, nachdem das Gelände benannt wurde.

Heinz Nabrowsky
Umwelt- und Naturschutzamt
Fachbereichsleiter
Naturschutz und Landschaftsplanung

 

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