Umweltbüro Lichtenberg

Suchen – Finden - Freuen

Geocaching ist ein englischsprachiges Kunstwort, welches sich am besten ins Deutsche übertragen lässt mit der Umschreibung elektronische bzw. digitale Schnitzeljagd. Geocacher sind also Menschen, die mit einem GPS-Gerät (ähnlich einem Navi im Auto) oder einem entsprechend ausgestatteten Smartphone durch die Gegend laufen und versteckte Dinge suchen.
Dabei gibt es ganz verschiedene Schätze zu entdecken – sowohl von der Größe, als auch von der Art. Von Behältern kleiner als ein Fingernagel bis zu großen Kisten oder ganz ausgefallen Behältnissen ist alles vertreten.
Hier eine Auswahl der wichtigsten Arten:

  • Tradis – die sind an den gegebenen Koordinaten zu suchen,
  • Multis – von einem Startpunkt gelangt man über einen oder mehrere Zwischenpunkte zum Ziel und muss dabei Fragen beantworten, Rätsel lösen oder Koordinaten suchen,
  • Mysteries – hier müssen vorab in der Regel Rätsel gelöst werden, die dann zu den Koordinaten oder zum Startpunkt führen,
  • Earth-Caches – Orte mit geologischen Besonderheiten, zu denen Fragen beantwortet werden müssen – eine Dose findet der Cacher hier nicht,
  • CITOs (Cache In - Trash Out) – Geocacher treffen sich an vorher bestimmten Orten, um neben dem Caching-Spaß auch etwas für die Sauberkeit der Umwelt zu tun,
  • Events – kleine oder große Treffen (bis zu mehreren Tausend) von Cachern um miteinander zu reden, Erfahrungen auszutauschen oder voneinander zu lernen.

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Auf der Suche nach Caches, beim Lösen von Rätseln oder beim Beantworten der Fragen kann man Interessantes und Neues auch auf dem Gebiet der Umweltbildung erfahren, man findet neue Orte und beschäftigt sich durchaus auch mit neuen Themen. Die (manchmal geführten) Touren durch Städte und Landschaften können gut zur Teambildung genutzt werden. Auch als Mittel zur Umweltbildung und zum Weg in die Natur ist es bei entsprechender Anwendung und Dosierung aus meiner Sicht, sehr gut geeignet.
Und damit schließt sich der Kreis zu meiner Frage am Anfang:
Zurzeit gibt es in Deutschland fast 340.000 Geocaches und sicher mehr als 60.000 Geocacher – Tendenz steigend. Und an diesen Zahlen und deren Folgen scheiden sich die Geister.

Während sich die Befürworter dieser Art der Freizeitbetätigung über den ständigen Zuwachs freuen, beobachten vor allem Naturschützer, Wald- und Feldbesitzer aber auch Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte diese Entwicklung zeitweise mit Sorge. Ein paar Beispiele sollen diese Sorge verdeutlichen:
Auf der Suche nach immer neuen, schwierigeren und ausgefalleneren Verstecken geraten Caches und Cacher an Orte, die aus Naturschutzsicht nicht zu tolerieren oder zumindest grenzwertig sind. An beliebten und damit häufig besuchten Caches hinterlassen die Sucher nach kurzer Zeit regelrechte Schneisen, sogenannte Cacher-Autobahnen, in der Landschaft. Fledermausquartiere sind beliebte Verstecke, in Einzelfällen werden sogar Mauern auf der Suche nach der Dose beschädigt. Bei der Suche nach den ziemlich beliebten Night-Caches laufen teilweise große Gruppen von Menschen nachts mit sehr hellen Taschenlampen durch den Wald. Zum Cachen werden hohe Schornsteine und Bäume bestiegen, verlassene Objekte durchstreift und Brücken zum Abseilen genutzt. Es gibt sogar Caches in mehr als 20 oder 30 Meter Wassertiefe. Diese moderne Art der Schnitzeljagd hat schon Polizei- und Feuerwehreinsätze sowie Terror-  und Bombenwarnungen ausgelöst und leider auch Todesopfer gekostet.
Um diese negativen Auswirkungen auszuschließen oder zumindest zu minimieren, gibt es auch beim Geocachen klare Regeln und eine umfangreiche Symbolik, die zu bestimmten Verhaltensweisen auffordert bzw. Angaben zur Situation vor Ort macht. Bei vielen Caches gibt es Hinweise, wo man sinnvollerweise sein Auto abstellen kann oder wie der Weg zum Cache zu wählen ist, um die Natur zu schützen. Es finden sich auch Informationen zu Landschafts- und Naturschutzgebieten oder den Schutz von Flora und Fauna.
Mit dem Geocaching ist es aber wie mit vielen anderen Dingen und Sportarten. Das Maß, die Intensität und die Einhaltung bestimmter Spielregeln entscheiden letztendlich über die öffentliche Wahrnahme dieses eigentlich schönen Hobbys. Wer Geocaching als Leistungssport betreibt (in Deutschland soll es Cacher geben die in den 14 Jahren seit Bestehen des Geocaching mehr 15.000 Dosen eingesammelt haben) und dann auch noch den schnellen Fund bzw. den ausgefallensten Cache über alles stellt, erweist der Sache einen Bärendienst.

An dieser Stelle sollte sich der Autor aber dann mal selbst als aktiver und ambitionierter Geocacher outen und etwas zur positiven Seite seines Hobbys sagen:
In meinen über 5 Jahren als Geocacher habe ich bei der Suche nach mehr als Tausend Caches Orte besucht und gesehen, die mir sonst verborgen geblieben wären. Ich habe wichtige und interessante Dinge über die Orte erfahren und gelernt, mein geografisches und geologisches Wissen erweitert und in der Zeit bei der Suche sicher hunderte Kilometer zu Fuß als sportliche Betätigung zurückgelegt. Ein weiterer Vorteil: das Hobby lässt sich auch gut vor unserer Haustür ausführen – in der Wartenberger und Falkenberger Feldmark oder im Regionalpark Barnimer Feldmark oder an vielen schönen Orten in Lichtenberg oder Berlin. Als Ausgleich zu meiner ansonsten sehr büro- schreibtischlastigen Tätigkeit möchte ich dieses Hobby nicht mehr missen. Geocaching ist zwar auch als Einzelkämpfer zu machen, richtig Spaß macht es aber nur im Team – und manchmal geht es nur in der Gemeinschaft. Einen Beitrag zur Verbesserung meiner Umweltbildung leistet das Geocachen auf jeden Fall. Viele Info-Tafeln und geologisch interessante Orte haben einen großen Anteil daran.

Wer etwas mehr zu diesem Sport wissen möchte, wird im Internet sehr schnell fündig und als ersten Einstieg empfehle ich – wie sollte es anders sein – einen Besuch bei Wikipedia unter dem Link http://de.wikipedia.org/wiki/Geocaching.

 

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